Um deine Figur zu animieren, musst du Bild für Bild die einzelnen Teile deiner Figur so verschieben, dass die gewünschten Bewegungen entstehen. Nachdem du alle Bildteile auf der Bühne des Animationsstudios platziert hast, duplizierst du das Filmbild (du erstellst also eine Kopie davon). Nun verschiebst du die zu animierenden Bildteile - zum Beispiel einen Arm, wenn die Figur winken soll. Dann erstellst du eine Kopie dieses Bildes, verschiebst wieder die Teile, die sich bewegen sollen und so weiter. Das machst du so lange, bis die Szene deines Films fertig ist. In diesem Beispiel siehst du, wie sich die Position der Arme der Frau Bild für Bild ein Stück verändert:
Wenn deine Figur im Film laufen soll, muss sie natürlich auch ihre Position verändern. Du musst also die gesamte Figur auch immer ein Stück in die Laufrichtung verschieben. Das ist meist ganz schön aufwendig. Es gibt aber einen filmischen Trick, wie du diese Bewegung vortäuschen kannst. Dabei animierst du die Lauf-Bewegung der Figur auf der Stelle und verschiebst gleichzeitig den dazugehörigen Hintergrund stückweise gegen die Laufrichtung. Im fertigen Film wirkt das dann, als würde sich die Figur vorwärts bewegen. Genauso kann du auch ein fahrendes Auto animieren. Um den Hintergrund verschieben zu können, muss er nur viel breiter sein als der Bildausschnitt.
Hier ein Beispiel:
Figuren und Gegenstände im Vordergrund erscheinen immer verhältnismäßig groß im Vergleich zum Hintergrund. Wenn sich etwas von hinten nach vorne bewegt, muss es also größer werden. Hier zum Beispiel ein Auto:
Es gibt im Trickfilm aber auch Bewegungen, die du nicht einfach durch Verschieben darstellen kannst, zum Beispiel wenn du deiner Figur verschiedene Gesichtsausdrücke geben möchtest. Auch dafür gibt es einen einfachen Trick: Du fertigst mehrere Zeichnungen an, auf denen sich der Gesichtsausdruck deiner Figur verändert. Die Zeichnungen wechselst du dann in den einzelnen Filmbildern aus.
Dieses Monster hat zum Beispiel zwei verschiedene Münder. Wenn du sie abwechselnd im Bild platzierst, sieht es aus, als würde das Monster seinen Mund öffnen und schließen:
Bei dieser Katze kann der ganze Kopf ausgetauscht werden:
Ein Film wird auch sehr lebendig, wenn man im Hintergrund noch einige Details animiert. Zum Beispiel könnten sich die Wolken am Himmel oder die Bäume im Wind bewegen. Wichtig ist, dass du dir deinen Film während des Animierens immer wieder in der Vorschau anschaust, damit du siehst, wie die Bewegung im fertigen Film wirken. Eventuell kannst du dann noch kleine Korrekturen vornehmen.